Ansichten-Einsichten

Auszüge der Eröffnungsansprache von Pastor Reinhard Klaus Petrick,
Jakobi-Kirche Hamburg, 1. März bis 5. April 2009

Wer sich (den Holzskulpturen Klaus Hackes) nähert und sie auf sich wirken lässt, bekommt ein Gefühl, eine Ahnung von urtümlicher, mythischer Welt (...). Der Baum, der Stamm kommt einem vor wie geborsten von Blitzschlag, im Innern geschwärzt durch das Feuer. Weitere Urbilder (...) sind Turm und Pyramide. Hier muss die Hand des Künstlers schon stärker in das vorfindliche Material eingreifen. Sie lässt den Baumstamm als Sockel auf dem Boden ruhen, arbeitet aber an der Spitze etwas heraus, bei der man an eine mittelamerikanische Pyramide denken kann. Am deutlichsten mag einem die Metamorphose vom Baum, vom Holz zum Tier vorkommen. Und gerade hier könnte der Blick des Künstlers sich in Urzeiten gewandt haben. Manche der Objekte weisen in die Gattung der Saurier zurück, eines ragt mit spitzem, rotem Schnabel in die Höhe, Stachelechse, Gürteltier sind aus einer Entwicklungsphase zu ahnen, als die Welt noch jung war. Manches beflügelt die Phantasie so weit, dass man sich dabei Wesen von anderen Gestirnen vorstellen könnte, Aliens, die sich aber friedlich in die Komposition der Ausstellung einzufügen scheinen. Der Mensch mag wohl in solcher Welt ein Spätling sein; ein paar Skulpturen finden sich mit menschlichem Torso. Doch sie beherrschen ihre Umgebung nicht, sind Teil dieser Schöpfung, wo eines neben dem anderen seinen Platz erhält.